Husten im Winter – was steckt dahinter und was hilft?

Husten im Winter – was steckt dahinter und was hilft?

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, beginnt die „Hustensaison“. Kaum jemand bleibt im Winter völlig verschont. Husten ist eines der häufigsten Symptome, mit denen Menschen in der kalten Jahreszeit ärztliche Hilfe suchen. Doch was steckt dahinter – und wann sollte man aufmerksam werden?

Warum wir im Winter häufiger husten

Im Winter sind unsere Atemwege besonders belastet. Kalte Luft reizt die Schleimhäute, während trockene Heizungsluft die natürliche Schutzschicht austrocknet. Dadurch können Viren und Bakterien leichter eindringen. Sie führen zu Entzündungen der oberen Atemwege, die sich mit Husten, Schnupfen und Halsschmerzen äußern.

Ein weiterer Faktor ist das engere Zusammenleben in Innenräumen. Viren verbreiten sich in geschlossenen Räumen leichter – vor allem dort, wo viele Menschen zusammentreffen, etwa in Schulen, Büros oder öffentlichen Verkehrsmitteln.

Unterschiedliche Arten von Husten

Medizinisch unterscheidet man zwischen akutem und chronischem Husten.

  • Akuter Husten dauert in der Regel weniger als drei Wochen und ist meist Folge einer viralen Infektion. Anfangs ist der Husten oft trocken und schmerzhaft („Reizhusten“), später kann er produktiv werden, also mit Schleim verbunden sein.
  • Chronischer Husten besteht länger als acht Wochen und sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Mögliche Ursachen sind Asthma, chronische Bronchitis, COPD, Refluxkrankheit oder Nebenwirkungen bestimmter Medikamente (z. B. ACE-Hemmer).

Wann zur ärztlichen Untersuchung?

Ein banaler Husten klingt in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen ab. Ärztliche Abklärung ist jedoch sinnvoll, wenn:

  • der Husten länger als drei Wochen anhält,
  • Fieber über 38,5 °C auftritt,
  • blutiger Auswurf bemerkt wird,
  • starke Brustschmerzen oder Atemnot bestehen,
  • Kinder, ältere Menschen oder chronisch Kranke betroffen sind.

Diese Warnzeichen können auf eine Lungenentzündung oder andere ernsthafte Erkrankungen hinweisen.

Behandlung und Selbsthilfe

In den meisten Fällen ist Husten harmlos und heilt mit etwas Geduld von selbst. Dennoch kann er sehr lästig sein. Folgende Maßnahmen unterstützen die Heilung:

  • Ausreichend trinken: Warme Flüssigkeiten wie Tee oder Brühe befeuchten die Schleimhäute und erleichtern das Abhusten.
  • Luftfeuchtigkeit erhöhen: Ein Luftbefeuchter oder feuchte Tücher über der Heizung helfen, die Atemwege feucht zu halten.
  • Inhalationen: Wasserdampf mit etwas Kochsalz oder ätherischen Ölen kann wohltuend wirken.
  • Hustenmittel: Schleimlösende Präparate (Expektoranzien) sind bei produktivem Husten sinnvoll, während hustenstillende Mittel (Antitussiva) nur bei trockenem Reizhusten und vor allem nachts eingesetzt werden sollten.
  • Schonung: Ausreichend Schlaf und Ruhe unterstützen das Immunsystem.

Vorbeugung – so beugen Sie Husten im Winter vor

Die beste Behandlung ist die Vorbeugung. Dazu gehören:

  • Regelmäßiges Händewaschen, um Viren zu vermeiden.
  • Räume regelmäßig lüften, um trockene Luft zu reduzieren.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine ausgewogene Ernährung.
  • Bewegung an der frischen Luft – das stärkt die Atemwege und das Immunsystem.
  • Verzicht auf das Rauchen, da Tabakrauch die Schleimhäute reizt.
  • Grippeschutzimpfung und ggf. Impfungen gegen Pneumokokken bei Risikopatienten.

Wer über längere Zeit hustet oder zusätzliche Beschwerden entwickelt, sollte ärztlichen Rat einholen. So kann rechtzeitig erkannt werden, ob eine ernstere Erkrankung vorliegt – und gezielt behandelt werden.